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...An einem regenreichen Tag, wo die Feldarbeit unmöglich war, verbrachte er wieder einige Stunden bei Großmutter.
„Bitte erzähle mir eine Geschichte!", bat er sie.
„Aber ich habe dir doch schon so viele erzählt und mir fallen keine mehr ein", entgegnete sie.
„Erzähl mir von der Burg!", bat er nochmals.
„Ach, die alte Geschichte von der Nebel-Burg meinst du? Ich habe sie schon von meiner Großmutter gehört. Keiner weiß, ob sie wirklich wahr ist."
„Aber es stimmt doch, dass sie auf dem Berg liegen soll, der ganz mit dunklen Nadelbäumen bedeckt ist?"
„Ja, so ist es. Den Wald und den Berg kann man von hier nicht sehen. Man braucht zwei Tage bis dorthin. Und wenn man erst da ist… eine Burg erkennt man nicht, auch nicht, wenn man näher kommt. Keiner traut sich in den Wald hinein, so dunkel und dicht ist er. Und in der Sage heißt es, die Burg wird nur sichtbar, wenn Nebel ist."
„Aber wenn Nebel ist, sieht man doch nichts!"
„Das stimmt. Deswegen kann man sie nur sehen, wenn man bei Nebel ganz hoch auf den Berg steigt. Aber ich kenne keinen Mensch, der schon ohne Nebel in den dunklen Wald gehen würde."
„Dann wird es wohl ewig eine Sage bleiben. Schade. Zu gerne würde ich wissen, was sich in der Burg verbirgt."
„Meine Großmutter wusste es noch, aber in den vielen Jahren habe ich es vergessen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Es tut mir leid!"
„Schon gut, Großmutter. Es ist lieb von dir, dass du mir immer so schöne Geschichten erzählst. Ich danke dir, aber jetzt muss ich nach Hause. Bis zum nächsten Mal."...
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