Es war einmal in einem Dorf. Dort lebten sieben Brüder einträglich bei ihren Eltern und waren, wie allen Jungen zwischen 6 und 12 Jahren, frech, wie man nur sein konnte. Oft machten sie böse Streiche und wurden selten dabei erwischt.
Eines Tages schlichen sie sich heimlich in den Mittagsstunden zu dem Hof von Bauern Klaus und bemerkten durch das offene Fenster im Haus, dass er schlief. So gingen sie ganz leise zu seinem Gänsegehege und öffneten das Tor. Mit lautem Geschnatter rannten ein Dutzend Tiere flatternd auf die umliegenden Wiesen. Bauer Klaus wurde von dem Lärm munter und sah durchs Fenster, was geschehen war. Die Brüder hatten sich inzwischen hinter Hecken versteckt und der Bauer bemerkte sie nicht. Er eilte aus dem Haus und versuchte, die Tiere einzufangen. Es dauerte sehr lange und er war völlig erschöpft, als er das letzte Tier wieder eingesperrt hatte. Und wütend war er, wusste er doch nicht, ob er selber das Gehege nicht richtig verschlossen hatte oder ihm ein Streich gespielt wurde. Bauer Klaus hatte einen Verdacht und ging zu den Eltern der sieben Brüder, um sie zur Rede zu stellen. Diese konnten es kaum glauben, was der Bauer berichtete, aber die Brüder waren noch nicht heimgekehrt. Also wartete Bauer Klaus mit den Eltern auf die Jungen. Erst nach Stunden und viel später, als vereinbart, kehrten sie heim.
„Ward ihr das mit den Gänsen von Bauer Klaus?“, fragte der Vater erbost.
„Wir waren nicht in der Nähe seines Hofes“, logen sie alle gleichzeitig und der älteste fügte hinzu: „In den Wäldern am Ende des Tales haben wir Hasen gejagt.“
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